Trailrunning
Trailrunning Tipps
Das rät die Expertin für Training und mentale Vorbereitung
Johanna Åström (25) ist eine schwedische Trailrunnerin und gilt als eine der besten Nachwuchsathletinnen ihrer Sportart. Sie lebt inzwischen in Norwegen, weil sie dort unter optimalen Bedingungen trainieren kann. Neben Training und Wettkämpfen arbeitet sie in einem Sportgeschäft.
Wir haben mit Johanna über ihren vielseitigen Sport gesprochen. Dabei hat sie uns interessante Einblicke in ihr Training und ihre Wettkampfvorbereitung gegeben – und uns ihre Motivationstricks verraten.
Worauf sollte man achten, wenn man mit dem Trailrunning beginnt?
Zunächst braucht man Schuhe mit gutem Grip, die für das Trailrunning geeignet sind und mit denen man sich sicher fühlt. Außerdem ist es wichtig, möglichst viel Zeit in der Natur und auf verschiedenen Trails zu verbringen. Am besten startet man in leichtem Terrain und mit geringem Tempo, um sich an den Unterschied zwischen Asphalt und Trail zu gewöhnen.
Wie viel trainierst Du und worauf legst Du dabei wert?
Ich mache viel Ausdauer- und Krafttraining, vor allem für die Beine. Mein Trainingsumfang ist mit 12 bis 24 Stunden pro Woche sehr unterschiedlich und während der Rennsaison geringer als in der Vorbereitungsphase. Die Intensität des Trainings wechselt zwischen langen, ruhigeren Einheiten und intensivem Intervalltraining. Auch bei der Art des Trainings variiere ich viel, sodass der Körper besser mit der Belastung umgehen kann. Wenn man immer nur Laufen geht, erhöht sich das Verletzungsrisiko deutlich. Daher mache ich im Sommer viele Einheiten auf Rollskiern und gehe im Winter Skibergsteigen oder Langlaufen.
„Es zählt nur der nächste Schritt. In diesen Situationen kann ich alles andere vergessen.“
Wie bereitest Du Dich auf ein anspruchsvolles Rennen vor?
Vor einem anstrengenden Lauf vertraue ich darauf, dass ich bestmöglich vorbereitet bin. Eine meiner Stärken liegt darin, dass ich mich immer motivieren kann, gut zu trainieren, weil ich es liebe, mich zu verausgaben. Wenn ich dann an der Startlinie stehe, versuche ich vollständig im „Hier und Jetzt“ zu sein. Dafür teile ich mir das Rennen in einzelne Abschnitte ein und versuche mich jeweils auf den Teil zu konzentrieren, in dem ich gerade laufe.
Was geht Dir durch den Kopf, wenn Du Dich in einem schwierigen Teil der Strecke befindest, wenn du z.B. weißt, dass es in der nächsten Stunde steil bergauf geht?
Du musst dich voll fokussieren und das ist es auch, was ich am Laufen in den Bergen so mag. Es zählt nur der nächste Schritt. In diesen Situationen kann ich alles andere vergessen.
„Während eines langen Rennens gleichen die Gefühle einer Achterbahnfahrt.“
Wie motivierst Du Dich, wenn Dir die Kraft ausgeht oder die Bedingungen sehr unangenehm werden?/b>
Ich sage mir, dass es noch schlimmer kommen kann (lacht). So lange ich nicht verletzt bin oder ernste Beschwerden habe, versuche ich immer durchzuhalten. Während eines langen Rennens gleichen die Gefühle einer Achterbahnfahrt. Mal fühlt es sich leicht an und die Beine laufen wie von selbst, mal sind sie müde und es ist sehr anstrengend. Dann versuche ich mich wieder auf jeden einzelnen Schritt zu konzentrieren bis es wieder besser läuft. Außerdem versuche ich meine Umgebung zu genießen. Besonders bei Wettbewerben in den Bergen ist die Aussicht fantastisch.
Hast Du zum Abschluss noch ein paar Tipps für Leute, die mit dem Trailrunning beginnen wollen?
Viel Zeit in Wäldern und auf Trails verbringen, um sich zu verbessern. Langsam beginnen und schrittweise steigern, um Verletzungen zu vermeiden. Und ganz wichtig: Spaß haben und genießen!
Johanna liebt es sich in der Natur und besonders in den Bergen zu bewegen. Wenn ihr mehr über ihre Abenteuer erfahren möchtet, könnt ihr Johanna auf Instagram folgen:@johannaaastrom